Monsieur Eugene, ein Überlebender des Massakers von Kasika berichtet

Das Foto zeigt EUGENE MUZENGWA, 57 Jahre alt, beim Empfang einer Ziege durch Hansen Kaseke (links im Bild).

EUGENE MUZENGWA hatte eine Frau und sechs Kinder. Er ist einer der wenigen Überlebenden des Massakers von Kasika am 24.08.1998. Er hatte sich damals in einer Toilette vor den Angreifern versteckt. Als er sich nach dem Angriff heraus wagte um sein Haus aufzusuchen, bot sich ihm ein Bild des Grauens: überall lagen Tote, alles war voll Blut. Er erinnert sich: „Als ich in mein Haus kam, da musste ich den schrecklichsten Anblick ertragen: meine Frau lag tot danieder, meine Kinder daneben, die Kehlen durchschnitten oder von Messern und Macheten erstochen. Blut überall. Ich verlor das Bewusstsein und brach zusammen. Ein Nachbar, der ebenfalls überlebt hatte, eilte mir zu Hilfe. Er sagte, dass wir schnell von hier weg müssten, da die Rebellen zurückkehren werden. Ich hörte seine Worte und wollte antworten, aber ich konnte nicht sprechen. Ich war völlig verstummt. Ich leide noch heute unter Albträumen in denen mich die Bilder von jenem Tag heimsuchen.

Schließlich fanden wir Zuflucht in Kigogo. Auch dort wüteten Mai-Mai-Banden und die FDLR-Miliz. Ich hatte große Angst. Ich werde nie vergessen, was damals passiert ist.

Im Jahr 2003 habe ich wieder geheiratet. Ich habe wieder neu begonnen. Ich habe eine zweite Familie gegründet und versuche mit meinem Schicksal zurecht zu kommen. Danke Tree for Hope and Life für eure Unterstützung“.