Der 24. August 1998 hat sich in das Gedächtnis der Menschen eingebrannt. An jenem Tag überfielen marodierende Milizen 15 Dörfer und töteten willkürlich und mit unbeschreiblicher Gewalt über 1000 Zivilisten, die dem Massaker schutzlos ausgeliefert waren. Wer sich retten konnte, floh in die umliegenden Wälder – und ist dort geblieben. Zurück können und wollen die Menschen nicht gehen – zu tief sitzt das Trauma, zu schwer wiegt die Last der Erinnerung. Nie wieder so etwas erleben! Seither sind sie Vertriebene im eigenen Land.
Kasika, ein Ort des Verbrechens, liegt an der Route National No.2 und war damit leichte Beute für die Milizen. In der Hoffnung, dass schwieriger zugängliche Gebieten wenigstens ein bisschen mehr Sicherheit bieten, sind die Überlebenden in kleine, entlegene Dörfer gezogen.
Entsprechend karg, abgeschnitten und beschwerlich ist das Leben dort. Die meisten von Ihnen haben alles verloren und kaum etwas neu aufbauen können. Es sind die Menschen, die am meisten und am nachhaltigsten leiden an den Folgen der andauernden humanitären Krise in der Region des Ostkongo.
Wir haben uns entschieden, jenen so sehr betroffenen Menschen eine Hilfestellung zu geben. In Kigogo, einem der Gebiete, wo die Vertriebenen seither wohnen, haben wir unsere bislang größte Aktion durchgeführt – mit Erfolg: 200 Ziegen haben wir an 100 Familien ausgegeben. Und haben bislang 70 Jungtiere zurückerhalten, die wieder weiter verteilt wurden. Wenn wir wieder ausreichend Geld haben, werden wir die Aktion in einem weiteren Gebiet wiederholen.