Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg

Möchten Sie meine Geschichte hören? Ich erzähle sie Ihnen gerne.

Ich bin Madeleine Kasiba, ich bin 13 Jahre alt und die Drittälteste in unserer Familie. Ich wurde mit einer schwachen Hüfte geboren, weshalb ich gehbehindert bin. Das ist manchmal schwer für mich, weil ich nicht wie die anderen Kinder laufen und springen kann und oft auf Hilfe angewiesen bin. Aber Ich habe das für mich angenommen: ich bin, wie ich bin.

Leider erlebe ich immer wieder Stigmatisierung, am meisten leide ich darunter , wenn diese aus meiner eigenen Familie kommt. Besonders die Benachteiligung wenn es darum geht, ob ich etwas lernen darf oder nicht.

Ich bleibe immer zu Hause, um auf das Haus und meine jüngeren Geschwister aufzupassen. Ein paar meiner Geschwister und mein Vater wollten nicht, dass ich auch in die Schule gehe. Ich wollte aber wie andere Kinder in meinem Alter zur Schule gehen. Zum Glück bestand meine Mutter immer darauf, dass ich auch zur Schule gehen darf. Ich wurde also in einer Schule in der Nähe unseres Hauses angemeldet, in der EP MASANGANO. Die Schulleiterin mochte mich sehr. Immer wieder war das Schulgeld Thema in der Familie. Meine Eltern hatten manchmal Schwierigkeiten die Kosten zu bezahlen. Jedes Mal hatte ich Angst, dass man mich deswegen von der Schule nehmen würde.

Als ich in der vierten Klasse war bekamen wir Kontakt zu Herr Hansen Kaseke, der Leiter von Tree for Hope and Life. Er hat uns Schulmaterialien gebracht und das Schulgeld für 25 Kinder bezahlt, die wie ich aus Familien kamen, die sehr arm waren und das Geld nicht selbst bezahlen konnten. Seit diesem Tag ist die Angst weg und ich konnte wieder ganz frei und mit der alten Freude lernen! Ich konnte die gesamte Grundschule abschließen, ohne einen Cent zu bezahlen. Heute besuche ich die weiterführende Schule in der siebten Klasse. Ich werde so lange weitermachen, wie ich die Möglichkeit und die Unterstützung habe, die ich brauche. Ich werde eines Tages entweder eine Geburtshelferin oder eine Computerspezialistin werden, um anderen Menschen wie mir zu helfen, in der Gemeinschaft nützlich zu sein. Mein Dank gilt den Freunden und Spendern vor Ort und in Deutschland, die es uns ermöglichen, zu lernen und unsere Kindheitsträume zu verwirklichen.

Mady Kasiba